, Riedel Stefan

WU12 - 1. B-Cup Prenzlauer Berg

Berlin, Berlin, Wir fahren nach Berlin! Der Bericht zum 1. B-Cup Prenzlauer Berg bei der SG Rotation .

1. B-Cup Prenzlauer Berg bei der SG Rotation

"Nach der Saison ist vor der Saison"

Gefühlt gestern haben wir eine erfolgreiche Saison auf dem Feld abgeschlossen. Zur Erinnerung: Unsere Meistermannschaft hat einen tollen dritten Platz in der Endrunde beim MTV Braunschweig belegt. In Celle gelang der Pokal-Mannschaft ein beachtenswerter zweiter Platz.
Doch schon Sepp Herberger bemerkte treffend "Nach der Saison ist vor der Saison." (Zumindest habe ich ihn so verstanden ;-) )
Also begaben sich "Marions und Michaels Eleven" auf die Reise in die Bundeshauptstadt, um eine Standortbestimmung beim ersten B-Mädchen-Cup bei Rotation-Berlin vorzunehmen.

Leider musste sich unsere Tor-Krake Pauli einen Tag vor Abfahrt krank melden. Na, das kann ja was werden... 

Freitag: "Berlin Berlin, wir fahren nach Berlin!"

Berlin ist immer eine Reise Wert und mit dieser Truppe zweimal mehr. Schon vor drei Jahren hatten wir zwar wenig Erfolg, aber umso mehr Spaß auf diesem Trip, der damals wie heute von unserer Betreuerin Julia perfekt organisiert wurde! (Ich suche noch die Herzchen-Taste auf meinem Keyboard...)

Alles startet, wie es sich gemäß hannoverscher Tradition gehört "unterm Schwanz" des Zossen unseres letzten Königs Ernst August. Nach 90 Minuten "Travelling with Deutsche Bahn" ging es vom Berliner Ostbahnhof ins Singer 109: Ein total gemütliches Hostel in einem umgebauten Altbau mit einem mit Glas überdachtem Innenhof in der Singerstraße, die mit Ihren 1300 Metern Länge die Bezirke Friedrichshein-Kreuzberg und Mitte verbindet. Entgegen unserer Annahme entsprang der Name der ehemalig 'Grüner Weg' getauften Straße nicht der Singer-Nähmaschinen Fabrik, sondern wurde nach dem Sozialdemokraten Paul Singer (1844-1911) benannt.

Den Abend verbrachten wir im Keller eines Italieners um die Ecke. Es war sehr sehr lecker und wir waren hinterher sehr sehr satt. Die Kinder machten im Hostel zwar noch die Nacht zum Tage, aber das gehört ja auch irgendwie dazu. 

Samstag: Jetzt geht's loooooos

Am nächsten Morgen ging es frisch gestärkt zu Fuß zum Alexanderplatz - dem Alex -, der vor allem für seinen Fernsehturm und die Weltzeituhr bekannt ist. Eine tolle Location für ein Mannschaftsphoto dachten sich Trainer und Betreuer. "Och neee", "Muss das sein?", "Wisst ihr wie früh das ist?", "Oh, guckmal ein Modegeschäft" waren so die begeisterten Kommentare. Da sich aber niemand dem Charme von Coach Michael entziehen kann, kam es dann doch noch zu einem schönen Bild.

Von dort ging es per U-Bahn (Ihr merkt, wir nehmen alles mit, was sich für einen anständigen Touristen gehört!) in Richtung Prenzlberg, wo wir nach weiteren zehn Gehminuten an einer Halle mit zwei übereinander liegenden Turnhallen ankamen. Hier ist irgendwie alles in bisschen größer...

Uns erwartete ein reichhaltiges Buffet, das hervorragend Vorbild für die bekannte Geschichte des "Tischlein deck Dich" hätte sein können. Unsere Umkleide befand sich im dritten OG, die wir uns mit der wohl zurzeit besten Mannschaft Deutschlands in dieser Altersklasse, dem MTV Braunschweig, teilten.

Doch endlich geht es los! Aber wer steht im Tor? Das Tor gehört Pauli, aber leer lassen geht ja irgendwie auch nicht. Also schlugen sich Sarah und Johanna darum, die wohlriechende Rüstung überzustreifen. Beide, und das nehme ich hier vorweg, machten über das Turnier einen absolut tollen Job!
 
Wie gewohnt brauchten wir das erste Spiel, um wach zu werden. So konnten wir gegen den SV Blankenese einen Halbzeitrückstand von 0:1 am Ende zu einem 1:1 egalisieren. 

Das zweite Spiel war ein mehr als unglückliches 1:2 gegen den SV Bergstedt mit einigen skurrilen Szenen und Entscheidungen. 

Nachdem sich die Gemüter abgekühlt und alle am  - ich kann es nicht oft genug sagen - wirklich leckeren Buffet bedienten, ging es in die letzte Partie gegen den Gastgeber Rotation. Bis hier hin hatten wir ein Unentschieden, eine Niederlage und waren entsprechend gelaunt. Als Tabellenletzter startet man die Finals üblicherweise gegen den ersten der anderen Gruppe. Das war in dem Fall niemand geringeres als der MTV Braunschweig. Als glühende 96-Fans haben wir aber gelernt, die möglichen Spielausgänge der Parallelspiele schneller zu bewerten als ein Schachgroßmeister dazu in der Lage wäre, um klar zu haben wer wie viele Tore schießen muss, um nicht abzusteigen. Hier ging es zwar nicht ums Absteigen, allerdings darum, vom MTV ähnlich grausam in seine Einzelteile zerlegt zu werden, wie es ein schwarzes Loch mit einem Stern tut, der beim Thema "Ereignishorizont" nicht aufgepasst hat.

Wir durften nicht verlieren und Bergstedt musste mit zwei Toren Unterschied gegen Blankenese gewinnen. Mit viel Spannung auf dem Rängen ging es nun gegen Rotation 2 und wir gingen auch hochverdient mit 1:0 in Führung. Für uns war nur die Frage, ob es dabei bleibt oder wir noch erhöhen. Doch wie es so ist, wenn man sich zu früh freut, wurde es zum Ende hin hektisch und wir fingen uns den Ausgleich.

Es wird wieder gerechnet! Da der SV Bergstedt seinen Job macht und das Spiel mit 4:0 nach Hause schaukelt, war der Jubel groß, da uns der MTV erspart bleibt.

Das Viertelfinale

Nun haben wir es in der eigenen Hand, haben mit Rotation 1 wohl die zweitstärkste Mannschaft zum Gegner. Im Tor stand Johanna, die erwartungsgemäß geprüft wurde! Am Ende kamen wir mit einer tollen Mannschaftsleistung jedoch zu einem verdienten 1-2. Das war eine Niederlage der besseren Art. 

Zum Abendessen ging es zum Rembrandt-Burger, der leider unsere Reservierung für 25 Personen verpennt hatte. Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass uns das Rembrandt-Team doch noch Plätze anbieten und uns bewirten konnte. Getränke und Essen standen schnell auf dem Tisch. Es war wieder sehr sehr lecker und wir waren wieder sehr sehr satt!

Sonntag: Das kleine Halbfinale

Üblicherweise verschlafen wir ja unser erstes Spiel. Heute wäre das wahrscheinlicher denn je, denn neben dem Abreisestress, mussten wir schon um 09:00 antreten. Während die Eltern die Koffer und Hockey-Taschen auf die Autos der nachgreisten Eltern verteilten, nutzte Michael die frische Morgenluft, um mit den Kindern zur Halle zu laufen.  

Der Gegner heißt nun SV Blankenese! Natürlich machen es unsere Mädchen wieder spannend. Die Eltern knabbern ihre Fingernägel runter, und laufen aufgeregt hin und her. Wer braucht noch Bundesliga-Fussball, wenn er sich auch den TSV Bemerode anschauen kann? Spannung pur! Aber all die Aufregung hat sich gelohnt, denn unsere Mädchen bringen das Spiel 1:0 nach Hause, womit wir uns für das Spiel um Platz fünf qualifizierten.

So, Pause! Und was macht man in Berlin, wenn man ein bissl Zeit für Sightseeing hat? Ganz klar: Man geht in den Starbucks umme Ecke! Starbucks? Den gibt es doch bei uns auch... Ja, aber es ist halt der Berliiiiner Starbucks. Die Kinder hatten Spaß und wir haben ein neues Mitglied in unserer Getränkebecher-Familie.

Spiel um Platz fünf

Im Spiel um Platz fünf mussten wir wieder gegen die zweite Mannschaft von Rotation antreten. Bei der Begrüßung mussten wir uns die Augen reiben, denn klammheimlich stellten sich die Mädchen des MTV zu unserer Mannschaft und feuerten diese auch während des Spiels kräftig an! (Lieber MTV, falls ihr das lest: Danke für den tollen Support!)
Die erste Halbzeit gehörte klar unseren Mädels, auch wenn wir mit 1:1 in die Halbzeit gingen. Die zweite Halbzeit war ein Sturmlauf unserer Mannschaft, jedoch konnten wir die zahlreichen Möglichkeiten nicht nutzen, das Spiel für uns zu entscheiden. Am Ende teilten wir uns die Punkte sowie den fünften Tabellenplatz.

Das Finale bestritten der MTV sowie der SV Bergstedt. Dass unsere Mädchen sich an die Seite des MTV stellten, um diese zum hochverdienten, aber auch erwartungsgemäßen 10:0 zu brüllen, rundete das Turnier letztlich ab. 

Die Ergebnisse:

SV Blankenese - TSV 1:1
TSV - SV Bergstedt 1:2
Rotation 2 - TSV 1:1
Rotation 1 - TSV 2:1
Blankenese - TSV 0:1
TSV - Rotation 2 1:1

Resümee:

Ein großes Dankeschön geht an die SG Rotation Prenzlauerberg, die mit ihrem 1. B-Mädchen-Cup ein großes Turnier auf die Beine gestellt haben. Im Vorfeld sowie während des Turniers wurden wir hervorragend betreut. Euer Buffet war absolute Spitze. Danke, dass ihr bei den Hotdogs auch an die Vegetarier gedacht habt! Die Halle inkl. Kabinen waren zudem in einem hervorragenden Zustand. 

Was nimmt man nun also mit?
Für das Team war es ein tolles Wochenende in Berlin. Neben den Spielen stand ganz klar der Spaß im Vordergrund. Die Mädels teilten sich zwei Sechserzimmer, sodass es irgendwie den Charme einer Übernachtungsparty hatte. Dazu gab es viel Sport, frische Luft und tolles Essen! Dank der anwesenden Eltern, die tatkräfig mit anpackten, und der hervorragenden Vorbereitung durch unsere Julia, war die Betreuung vor Ort wirklich entspannt. 

Rein sportlich war es für das Trainerteam eine Standortbestimmung, um zu schauen wie die Mannschaften für die Saison aufgestellt werden und was noch trainiert werden muss. Das hat das Turnier voll und ganz erfüllt. Man darf aber auch feststellen, dass wir trotz der wenigen Trainingseinheiten in der Halle eine ordentliche Leistung gegen Mannschaften abgeliefert haben, die auf dem Zettel stärker waren als der TSV. Somit dürfen unsere B-Mädchen erwartungsvoll und erhobenen Hauptes in die kommende Hallensaison starten.